Am 09.02. trafen sich 25 Studenten zur zweiten Runde des Sieferle-Lesekreises. Besprochen wurden die ersten 45 Seiten des Buches „Die Konservative Revolution. Fünf biographische Skizzen“ von Rolf Peter Sieferle gelesen.
Einleitend wurde Sieferles Triadenmodell zur Beschreibung des politischen Spektrums der Weimarer Republik diskutiert. Danach hätten folgende drei Ideologien das Geschehen in der Weimarer Republik dominiert: Der humanitäre Liberalismus, der marxistische Sozialismus und der revolutionäre Konservatismus. Ersterer sei die älteste Ideologie, die direkt aus der Aufklärung hervorgegangen sei. Der marxistische Sozialismus steht in der Tradition des humanitären Liberalismus und hat den Anspruch, die Widersprüche des humanitären Liberalismus aufzulösen, um eine “wirkliche Befreiung” der Menschheit zu erreichen.
Die dritte und für das Buch zentrale Ideologie ist die konservative Revolution als politisch neuartiges Phänomen. Der Begriff wurde, soweit bekannt, erstmals 1830 von Friedrich Engels verwendet und 1910 von Hugo von Hofmansthal inhaltlich aufgeladen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Begriff von Armin Mohler zur systematischen Beschreibung der nicht-reaktionären und nicht-nationalsozialistischen deutschen Rechten in der Zwischenkriegszeit verwendet. Konkret handelt es sich um eine Gruppe konservativer Denker, die das Thron- und Altar-Denken überwunden hatten und eine “radikale Synthese des Neuen mit dem radikal Alten” anstrebten.
Ähnlich wie Mohler unterteilt auch Sieferle die Konservative Revolution in fünf Gruppen. Diese sind bei Sieferle der völkische, der nationalsozialistische, der nationalrevolutionäre, der aktivistisch-vitalistische und der biologisch-naturalistische Komplex. Beim zweiten Treffen haben wir uns mit den ersten drei beschäftigt, beim nächsten Mal sind die beiden anderen an der Reihe. Außerdem werden wir uns mit dem Denken und dem Lebensweg von Paul Lensch beschäftigen.
Der Abend wurde von vielen interessanten Diskussionen begleitet. So äußerten sich die Studenten zu Universalismus, Objektivität/Subjektivität der Schönheit, Fortschrittsdenken und Multipolarität. Im Gegensatz zur Universität Wien ist uns die Bandbreite der politischen und philosophischen Positionen ein echtes Anliegen. Sie wollen konservative, rechte und patriotische Meinungen unterdrücken, aber wir werden ihnen zeigen, dass wir einen Platz im Diskurs haben!
Du willst über interessante Fragen diskutieren, dich mit gleichgesinnten Studenten vernetzen und Widerstand gegen den Gesinnungstotalitarismus an der Uni-Wien leisten? Dann schließe dich an!
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