Der erste Lesekreis in Trier hat erfolgreich stattgefunden. Trotz des Feiertages haben sich immerhin 6 Personen getroffen. Für zukünftige Termine haben sich jedoch bereits weitere Teilnehmer angekündigt.
Behandelt wurde das Buch “die Maschine steht still” von E.M. Forster.
Von der Kürze des Buchs sollte man sich nicht irritieren lassen, handelt es sich dabei doch um etwas, was man als die Mutter aller technischen Dystopien bezeichnen könnte. Egal ob “schöne, neue Welt”, “1984” oder “Fahrenheit 451”, die grundthemen finden sich alle in “die Maschine steht still” wieder. Das Buch ist im Grunde eine zwingende Lektüre für jeden der mit Transhumanismus und den modernen Heilsversprechen der Technik nichts anfangen kann.
Im gemeinsamen Gespräch haben wir dabei die Schwerpunkte auf zwei zentrale Themen gesetzt: einmal die Entfremdung der Wissenschaft von den realen Phänomenen und die damit einhergehende Übergewichtung der “Idee” im Verhältnis zur echten Welt. Und einmal die Frage ob Mensch und Technik zwingend Wiedersprüche sein müssen, also ob degenerative Effekte notwendigerweise von der Technik ausgehen oder ob sich hier ein Gleichgewicht oder ein anderer Schuldiger finden lässt.
Die Diskussion wurde sehr intensiv geführt, blieb jedoch ergebnisorientiert und sittlich. Auch wenn im allgemeinen Tenor ein zu starkes verlassen auf moderne Technik abgelehnt wurde, so fanden sich dennoch erhebliche Unterschiede in den Lösungsansätzen und in der Identifizierung der eigentlichen Übelquelle.
Im Ergebnis wurde erkannt, dass im Bereich der entfesselten Moderne zwei unvereinbare Denkschulen Aufeinandertreffen. Während der Maschinenjünger von einer scheinbaren Logik angetrieben wird neigt der natürliche Mensch dazu im Status quo zu verharren. Für letzteren sind Kategorien wie “das ist einfacher” oder “das geht schneller”, keine Kategorien die in irgendeiner Weise wichtig wären oder die zwingenden Charakter hätten. Für ersteren sind diese Entwicklungen jedoch Grade zu naturgesetzlich notwendig. Hieran kann man leicht die fundamentalen Unterschiede zwischen neu-rechtem und neu-linkem Denken erkennen.
Eingeladen sind Studenten (bis 35j).
Meldet euch hier an: kontakt@aktion451.info